01 Februar 2017

8 Vorteile von Functional Training für Hobbysportler



8 Vorteile von Functional Training für Hobbysportler

Functional Training ist gleich gutes Training. So einfach ist das. Oder etwa nicht? Wir haben gerade zwei Wochen, in denen wir uns unter dem Motto „Functional February“ nur dem Functional Training widmen. Deshalb gibt es heute auch acht Vorteile von Functional Training für Hobbysportler. Im nächsten Artikel geht es dann um die Vorteile für Fitness-, Personal-, Group- und Athletiktrainer. Doch nun, lass uns beginnen!

Functional Training – Der Trend, den jeder kennt
Immer mehr Menschen wollen Functional Training „machen“. Dabei haben die wenigsten eine Idee davon was überhaupt Functional Training ist. Ein Blick in Fitnessstudios reicht da oft schon aus. Mit Superbands werden Dehnübungen ausgeführt, die dem geschulten Auge die Haare zu Berge stehen lassen. Mal wird grob fahrlässig in Kauf genommen eine schwere Verletzung zu erleiden, weil mit relativ viel Gewicht seltsam anmutende Balance-Übungen ausgeführt werden und mal wird mit tropfenden Schweißperlen versucht einen Rekord bei einem Workout aufzustellen, welches weit über dem eigenen Leistungsvermögen liegt. All das sind muss nicht sein. Richtig ausgeführtes Functional Training hat immense Vorteile gegenüber normalem maschinengestützen Krafttraining oder anderen Trainingsmethoden.
Wir werden im Verlauf des #FunctionalFebruary (Klicke hier) noch darauf eingehen was denn Functional Training genau ist. Aber was Functional Training jedem von uns bringt, das wollen wir Dir nicht vorenthalten. Los geht es mit den Functional Training Vorteilen.

Warum dir Functional Training hilft

1.       Natürliche Bewegungsabläufe
„Wie, natürliche Bewegungsabläufe? Was soll das denn sein? Ist nicht jede Bewegung natürlich?“ – So könnte deine Frage im Kopf lauten. Verständlich. Wenn man sich das erste Mal Gedanken über Bewegung macht, dann kann das zu Verwirrung führen. Heute, im Jahr 2017, bewegen sich die Menschen in der westlichen Welt relativ wenig. Zwar sind in Deutschland noch nicht die Ausmaße wie in den USA anzutreffen, wo auch gerne mal von Supermarkt 1 zu Supermarkt 2 im Auto gefahren wird, obwohl die beiden sich einen Parkplatz teilen, dennoch bewegt sich der durchschnittliche Deutsche relativ wenig. Abhilfe soll das Fitnessstudio schaffen. Dort kommen interessierte Menschen und suchen Hilfe für ihre Problemchen. Meistens geht es um Fettreduktion, Muskelaufbau oder Schmerzreduktion. Dabei, so sind sich die sonst so streitlustigen Experten sicher, hilft Bewegung. Also ab in die Maschine. Drei Sätze mit je acht Wiederholungen das Bein strecken und schon ist der Oberschenkel im Überlebenskampf. Währenddessen sagt die Wade aber „Hey, warum bist du so verschwitzt Oberschenkel? Ich merke gar nix.“. Und da hat die Wade nicht Unrecht. Denn viele der Übungen, die man im Fitnessstudio macht, sind sogenannte „isolierte Übungen“. Das heißt es wird hauptsächlich nur ein Muskel angestrengt. Das kann mit oder ohne Maschinen sein. Das Paradebeispiel ist der allseits beliebte Bizeps-Curl. Auch hier strengt sich nur der Bizeps an und die Wade denkt sich wieder „Was die heute alle haben… Ist doch nett hier.“. Bewegt sich der Mensch, bewegst Du dich im Alltag aber so? Bewegst Du dich isoliert wie ein Roboter? Sind diese isolierten Übungen natürliche Bewegungsmuster oder nicht?
Wir lösen auf: Nein.
In der freien Wildbahn bewegt sich der Mensch eben auch genauso: frei. Manche unserer Zeitgenossen sogar sehr wild, aber das ist ein anderes Thema. Freie Bewegungen funktionieren so, dass viele, viele Muskeln zusammenarbeiten. Die tiefe Stützmuskulatur des Rumpfes, der Beckenboden, die großen Muskeln, die du auch im Spiegel siehst. Sie alle und noch viel mehr arbeiten daran, dass du dich frei und natürlich bewegen kannst. Solche Bewegungen sind Ausfallschritte, Kniebeugen, Zugbewegungen, Druckbewegungen und Rotationen. Immer wieder muss dabei auch der Rumpf stabilisieren.
Wenn wir nun nochmal einen kleinen Zeitsprung machen und uns vor Augen halten, dass der Mensch den allergrößten Teil seiner Geschichte (also seiner Existenz) eben nicht im Büro gearbeitet hat, nicht Auto gefahren ist, nicht auf der Couch mit Partner und Pizza Filme geguckt hat, nicht den Aufzug benutzt hat und nicht seine wertvolle potenzielle Trainingszeit mit dem Lesen von Blogs verbracht hat ( ;) ), dann musst Du vielleicht kurz durchatmen. Früher nämlich musste der Mensch meist körperlich hart für seinen Lebensunterhalt arbeiten. Und hierbei waren Ausfallschritte, Kniebeugen, das Tragen von schweren Gewichten oder das Schieben schwerer Lasten eher die Regel als die Ausnahme. Das war anstrengend, aber machte stark. Wenn wir noch etwas weiter in der Geschichte zurückspringen, dann merken wir, dass Menschen sogar sehr lange Zeit krabbelnd unterwegs waren. Auch heute findet man die Entwicklung vom Liegen bis hin zu Laufen, Springen und mehr noch vor. Wo? Genau… Bei Babys und Kindern. Deshalb haben die mit den Grundbewegungsmustern und Bewegung an sich meist weniger Probleme als wir modernen, erwachsenen Menschen.

Functional Training: natürliche Bewegungsabläufe

Warum diese natürlichen Bewegungsmuster nicht nur „natürlich“ sind, sondern was sie noch alles machen erfährst du im weiteren Verlauf. Angefangen bei Punkt Nummer Zwei.

2.       Hoher Spaßfaktor
Mal ehrlich: Wie viel Spaß macht es dir ein Gewicht im Fitnessstudio in einer recht simplen Bewegung hoch- und wieder runter zu bewegen? Alternativ gibt es auch Übungen mit etwas mehr Komplexität, dennoch bleibt die Frage nach dem Spaß. Um ehrlich zu sein sehe ich nicht so viele gut gelaunte Menschen im Studio. Und bis auf eine Gruppe hartgesottener Gym-Freaks haben tief im Inneren viele, viele Menschen das Gefühl, dass da doch noch etwas mehr möglich wäre, um zu trainieren. Etwas, das mehr Spaß machen würde, etwas mit ein bisschen mehr Bewegung. Und da kommt Functional Training ins Spiel. Probiere Functional Training aus und implementiere ein paar Übungen in deinen Trainingsplan. Sehr wahrscheinlich wirst du nach der anfänglichen Gewöhnungsphase sehr viel mehr Spaß haben, als Du es vorher nur mit Maschinentraining hattest.

Functional Training macht besonders in der Gruppe Spaß

Wenn Du dir noch unsicher bist, wie genau Du Functional Training einbauen kannst, dann besuche doch eine der zahlreichen Functional Training-Gruppenangebote. Es gibt Bootcamps im Park, Functional Training-Gruppen in einem Studio oder mit eigenem Trainingsort oder natürlich auch Gruppenkurse im Fitnessstudio. Geh einfach mit einem Freund/einer Freundin hin und probiere es aus. Schau auch mal in die Gesichter der anderen Teilnehmer. Hinter den Schweißtropfen wirst Du Begeisterung und jede Menge Spaß finden.
Bewegung macht Spaß – wenn man sich traut. ;)

3.       Überall möglich
Immer mehr Boot Camp-Angebote sprießen buchstäblich aus dem Boden. Das sind Gruppenkurse mit Functional Training im Freien. Dabei werden meist kleine Trainingstools eingesetzt oder Übungen mit dem eigenen Körpergewicht ausgeführt. Das hat einen riesigen Vorteil: Man braucht kein Fitnessstudio. Und wenn Du alleine trainieren willst, brauchst Du natürlich auch kein Fitnessstudio. Du hast alles, was Du für ein gutes Training benötigst schon dabei. Einmal natürlich deinen Körper mit dem Du die zahlreichen Übungen ausführst und einmal deinen Verstand, mit dem Du dir vorher Gedanken machst, was überhaupt Sinn macht. Ok, zugegeben. Nicht jeder ist ausgebildeter Trainer und kann ein Training hinsichtlich der Qualitätskriterien, der Ziele, Voraussetzungen und funktionellen Anatomie planen. Aber ein paar Grundgedanken wären sicher von Vorteil. Wie zum Beispiel: „Würde ich so eine Bewegung auch im Alltag machen?“ oder „Ist diese Übung sicher oder kann ich mich verletzen?“. Besser ist es für den Anfang sicherlich, wenn du eines der Gruppenangebote wahrnimmst oder dich von einem Trainer betreuen lässt. Aber nach ein paar Wochen oder Monaten kannst Du überall und jederzeit trainieren. Das ist für manche ein Nachteil, da nun eine Ausrede wegfällt („Das Studio hat schon zu.“), aber eigentlich ist das ein riesiger Vorteil. Trainier zuhause, trainier im Park, trainier im Wald, trainier im Studio (wenn du eh schon da bist).

Funktionelle Übungen sind für jeden Ort geeignet

Du brauchst keine speziellen Maschinen für funktionelles Training. Nutze diese Freiheit aus, bewege dich und hab Spaß.

4.       Sehr gute Prävention
Dieser Punkt trifft nur auf sauber ausgeführtes Functional Training zu. Die eingangs erwähnten Negativbeispiele zählen hier nicht. Es ist überhaupt keine gute Prävention einbeinig auf einem Bosu-Ball zu stehen, seine Augen zu schließen und Kniebeugen auszuführen, nur weil man das unter „Functional Training“ auf Youtube gefunden hat. Im Gegenteil. Einmal ausgerutscht und dann war’s das mit Prävention. Dann folgt erstmal Rehabilitation.
Bei gut ausgebildeten Trainern jedoch ist Functional Training eine tolle Maßnahme, um bis ins hohe Alter fit zu bleiben. Warum ist das so?
Functional Training legt wie eingangs erwähnt den Fokus sehr auf natürliche Bewegungsmuster und die Grundbewegungsmuster des Menschen. Es werden also vor allem solche Übungen ausgeführt, die die Funktionalität des menschlichen Bewegungsapparates fordern und damit fördern. So wie ein Ausfallschritt beispielsweise. Stell dir jetzt zwei Menschen vor. Daniel und Steffi. Beide sind Mitte 30, haben einen Bürojob und beim Thema Sport denken sie an gemeinsame Abende auf der Couch die durch kaltes Bier, ein paar Stückchen Schokolade und den freundlichen Pizzaboten versüßt wurden. Manchmal überlegen sie sich „etwas zu tun“. Steffi ist hierbei treibende Kraft und stößt Daniel immer wieder dazu an doch endlich gemeinsam eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio abzuschließen. Sarah, die beste Freundin von Steffi, erzählt ständig von diesem „Functional Fitness Kurs“. Anscheinend soll das richtig anstrengend sein, aber auch sehr viel Spaß machen. Daniel ist von der Idee nicht begeistert. Zwar hat er auch ein paar Kilo zu viel, wie er selbst sagt, aber soooooo schlimm findet er das nicht. Irgendwann reicht es Steffi. Sie kauft sich neue Trainingskleidung, eine von diesen neuen „Faszienrollen“ und eine Yogamatte, damit sie auch daheim noch trainieren kann. Zusammen mit Sarah besucht sie den Functional Kurs im Studio und ist begeistert. Zwar hat sie nach den ersten Stunden Muskelkater in Muskeln, deren sie sich vorher nie bewusst war, aber Spaß macht es allemal. Nach ein paar Monaten ist sie wie ausgewechselt. Mittlerweile macht es ihr nämlich so viel Spaß, dass sie daheim auch noch zweimal trainiert. Besonders stolz ist sie auf ihre körperliche Veränderung. Sie hat einige Kilo runter und hat einen viel fitteren Körper. Sie ist zwar noch nicht in „Topform“, wie sie sagt, aber sie fühlt sich blendend und im Alltag auch viel leichter und stärker als zuvor. Bei einem netten Gespräch mit ihrem Trainer fragt sie ihn aus Neugier wie genau denn das Functional Training geschafft hat sie weiterzubringen.
„Also Steffi. Ich bin begeistert von deiner Entwicklung in den letzten Monaten. Das mal vorneweg. Das Functional Training macht dir Spaß und hat dir wie du sagst weitergeholfen. Zunächst mal ist Functional Training super für dein Herz-Kreislauf System. Da sehr viele Muskeln gleichzeitig arbeiten und wir oft in Zirkeln arbeiten muss dein Herz kräftig Blut in die Bahnen pumpen. Dein Körper passt sich an und du bist heute nicht mehr so schnell aus der Puste. Auch im Alltag nicht. Außerdem trainieren wir meist in Grundbewegungsmustern, führen also Bewegungen aus, wie wir sie im Alltag auch oft benötigen. Ich weiß du magst die Step ups auf den Kasten nicht so sehr, weil sie so anstrengend sind. Sie bringen dich enorm weiter. Das Grundbewegungsmuster ist der Ausfallschritt. Den findest du im Alltag in vielen Bewegungen. Wenn du beispielsweise die Treppe hoch und runter gehst, brauchst du Kraft im Ausfallschritt. Genau das trainieren wir. Deshalb wirken Treppen für dich mittlerweile viel weniger anstrengend. Da wir aber auch Mobilität und Stabilität erhalten und ausbauen kannst du diese ganzen Bewegungen im Alltag auch viel sicherer als früher ausführen. Gerade im Alter haben viele Leute ein gravierendes Problem, weil sie keine Mobilität, Stabilität und Kraft haben. Dann kann es zu Verletzungen, Unfällen und Haltungsschäden kommen. Ein Glück, dass du angefangen hast zu trainieren. Weiter so!“
Steffi zuckte innerlich zusammen. Darüber hatte sie so noch nie nachgedacht. Natürlich würde auch sie älter werden. Auch wenn sie zwar offiziell immer den 25. Geburtstag feiert, wusste sie, dass das, was der Trainer gesagt hat stimmt. Dann musste sie an Daniel denken. Ach Daniel… Daniel lag abends immer noch liebend gerne auf der Couch und ließ sich Pizza liefern. Steffi stellte sich vor, wie Daniel in 30 Jahren aussehen würde. Es war kein schönes Gefühl das sie hatte. Daniel würde Probleme bei einfachen Bewegungen haben, weil er sie nie trainiert hatte. Sein Herz-Kreislauf-System würde nicht richtig arbeiten und die Gefahr für Erkrankungen dadurch steigen. Und das alles, nur weil die Pizza so lecker schmeckte? Nein, das konnte Steffi nicht weiter mit ansehen.
Und so zog Steffi Daniel mit einer Zugbewegung im Oberkörper von der Couch, nahm in auf ihre Schultern wie bei einer Kniebeuge , stapfte in kontrollierten Ausfallschritten die Treppe hinunter, trug Daniel im Farmer’s Walk zum Studio und drückte ihn mit letzter Kraft die Treppen hinauf ins Fitnessstudio. „Klasse!“ dachte sie sich: „Step ups mit Oberkörperdruckbewegung kombiniert.“. Daniel hatte nun keine andere Wahl, ergab sich und fing an zu trainieren.
Ok, in Ordnung. Beim letzten Abschnitt sind wir etwas zu sehr in die Fantasie abgerutscht, aber die Botschaft wurde dir hoffentlich klar. Durch das Trainieren der Grundbewegungsmuster und des Herz-Kreislauf-Systems kannst Du für deine eigene Zukunft vorsorgen. Noch immer sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine der größten Todesursachen in der westlichen Welt. Nicht alle, aber viele der Menschen könnten Jahre länger leben, wenn sie sich nur etwas mehr bewegt hätten. Und wie viele Menschen haben im Alter keine Kraft um Treppen zu steigen, das Marmeladenglas aufzumachen oder die Einkaufstüten zu tragen? Auch da kann Functional Training die Lebensqualität um lange Zeit verbessern, weil Kraft, Stabilität und Mobilität länger erhalten bleibt.
Wenn du gerade den Artikel liest und wie Daniel eine Pizza naschst, dann denk daran, dass wir dir Steffi vorbeischicken können, die dich ins nächste Fitnessstudio zerren wird!

5.       Moderne Optik
Zugegeben, dieser Begriff hört sich eher nach Automobildesign an. Was wir damit meinen hat aber direkt mit dir und deinem Körper zu tun. War in den 80ern das Schönheitsideal noch der klassische Bodybuilder, so hat sich das im Lauf der Zeit gewandelt. Früher galt „je breiter, desto besser“. Demzufolge war die Trainingsmethode der Wahl auch ein klassischer Zweier- oder Dreiersplit mit drei Sätzen, acht bis zwölf Wiederholungen und viel Eisen. Sicherlich ist genau das auch der richtige Weg, wenn dein Ziel heißt möglichst viel Muskelmasse aufzubauen. Im Laufe der Zeit hat sich das Schönheitsideal aber immer mehr gewandelt. Heute sind eher athletische Körper in Mode. Nicht einmal athletisch im Sinne von Sportarten wie Football, sondern ein eher gut definierter, aber dennoch nicht dünner, sondern muskulöser Körperbau bei Männern und ein trainierter und fitter, aber immer noch femininer Körperbau bei Frauen. Woran siehst Du das? Vor allem an drei Dingen: 

1.       Fitnesszeitschriften: Zwar gibt es noch viele Zeitschriften im Bereich Bodybuilding, aber in sehr vielen Fitness- und Lifestylezeitschriften sind die Cover-Models, sowie die Models im Heft eher dem modernen, ahtletischen Körperbau zuzuordnen.

2.       Social Media: Hier gibt es unzählige „Stars“, die Bilder und Videos ihres Trainings, ihrer Fortschritte und ihrer Ratschläge teilen. Die Fanzahlen sind schwindelerregend und die Einnahmen bei den erfolgreichen sehr hoch (bis zu mehreren Tausend Euro pro Foto!!!).

3.       (Personal-)Trainer: Etwas um die Ecke gedacht, aber google einige Personal Trainer in deiner Umgebung. Du wirst feststellen, dass die meisten eben keine 120kg bei 8% Körperfett auf die Wage bringen, sondern eher weniger wiegen.

Damit ist überhaupt kein Werturteil verbunden. Das ist einzig eine Beobachtung. Schönheitsideale verändern sich im Lauf der Zeit, sind kulturell und regional sehr unterschiedlich und haben natürlich auch innerhalb einer Gruppe sehr viele Ausprägungen. Jeder hat einen anderen Geschmack. Der Trend geht jedoch klar zu dieser beschriebenen „modernen Optik“.
Wie aber erreichst Du diese Optik? Nun, sicherlich nicht durch klassische Bodybuildingmethoden sowohl was das Training angeht, als auch die Ernährung. Klingt einfach, stimmt aber: Wenn du wie ein Bodybuilder trainierst und isst, wirst du wie einer aussehen. Für das Erreichen dieser Optik ist Training nach solchen Methoden nicht zielführend, da es im Körper andere Reize auslöst. Umgekehrt ist auch ein Bauch-Beine-Po Kurs nicht das Mittel der Wahl, denn dadurch werden ebenfalls Reize ausgelöst, die nicht deinem Ziel dienen. Du wirst nicht besonders viel abnehmen und deine Muskeln werden ebenfalls nicht in dem Maße gestärkt, in dem es nötig wäre. Ausdauertraining an sich hilft dir ebenfalls nicht die benötigten Muskeln aufzubauen. Auch hier gilt: Wenn du wie ein Marathonläufer trainierst und isst, wirst du auch wie einer aussehen. Aber was hilft dir denn nun, um einen definierten, fitten Körper mit Muskeln zu bekommen?

Reicht Ausdauertraining für die Traumfigur?

Die Antwort:
Krafttraining und Ausdauertraining.
„WAS? Willst du mich ver…?“ – Wenn Du das gerade denkst, gib uns ein paar Sekunden, um diesen scheinbaren Widerspruch zu erklären. Gerade sagen wir noch, dass Bodybuilding, Bauch-Beine-Po und Ausdauertraining nichts bringt und jetzt schon? Wie passt das zusammen?
Eine genaue Antwort würde den Rahmen des Artikels sprengen. Dennoch möchten wir dir eine Einführung geben. Zunächst ist es so, dass jede der genannten Trainingsformen ihren Sinn und Zweck erfüllt und absolut ihre Berechtigung hat. Schließlich hilft einem Bodybuilder das Bodybuildingtraining. Deshalb gibt es ja diese Trainingsformen. Dem Ausdauersportler hilft Ausdauertraining und der Anhängerin von Bauch-Beine-Po wird ihr Bauch-Beine-Po-Kurs helfen. Jeder dieser drei genannten Beispielsportler wird es aber nicht schaffen alleine durch sein Training diesen athletischen Körper zu bekommen. Wer nicht gerade mit dem genetischen Premiummaterial gesegnet ist, der muss hart dafür arbeiten.
Die größte Aussicht auf Erfolg hat interessanterweise eine Mischung aus Krafttraining und Ausdauertraining. Krafttraining darf hier keinesfalls mit Bodybuildingmethoden gleichgesetzt werden, denn es gibt viele Möglichkeiten im Krafttraining zu trainieren. Gerade schwere Gewichte im niedrigen Wiederholungsbereich könnten (bei sauberer Ausführung) einigen Hobbysportlern sowohl bei ihrer Leistung, als auch bei ihrer Optik helfen. Genauso helfen viele, viele Wiederholungen mit mittlerem Gewicht bei den Grundbewegungsmustern. Und ebenfalls hilfreich sind Trainingseinheiten mit hohem Puls und falls individuell möglich sogar im sehr hohen Puslbereich mit Intervallen. – Beachte hier, dass nicht für jeden Anfänger ein Bootcamp-HIIT-Tabata-bisdererstekotzt-Training sinnvoll geschweige denn gesund ist. Das ist auch ein Trend gegen den wir uns, als verantwortungsvolle Trainer stellen – Wo findest Du diese Kombination aus Krafttraining im mittleren Intensitätsbereich, vielen Grundbewegungsmustern und hohem Puls ggf. mit Intervallen? Ja richtig, im Functional Training. In einem gut geplanten Functional Training finden alle diese Inhalte ihren Platz.
Deshalb ist Functional Training auch ein wesentlicher Bestandteil jedes Trainingsplanes, welcher einen modernen, athletischen Look anstrebt. Die Kombination aus Krafttraining und hohem Puls ist unschlagbar. Du verbrennst ebenfalls viel Fett, da du sehr viele Muskeln gleichzeitig einsetzt und profitierst durch den hohen Puls auch vom sogenannten „Nachbrenneffekt“. Du verbrennst also nach dem Training für einige Zeit mehr Kalorien, als du verbrennen würdest, wenn du nicht trainiert hättest.
Um uns etwas unbeliebt zu machen, wollen wir dir hier noch die bittere Wahrheit mit auf den Weg geben: Wenn Du aussehen willst, wie die Covermodels auf den Magazinen oder wie die Jungs und Mädels auf Instagram, dann musst Du auch genauso trainieren und essen wie sie. Dafür reichen zwei Functional Training Einheiten pro Woche leider nicht aus. Dann musst Du ebenfalls hartes Krafttraining und intensives Ausdauertraining absolvieren, sowie penibel auf deine Ernährung achten und zwar jeden Tag, monate- und jahrelang – Sorry. ;)
Dennoch ist Functional Training eine sehr gute Methode, um seine Körperzusammensetzung hin zu einem athletischeren Look zu verändern. Für die meisten Menschen reicht dieses Level an Fitness auch, um sich persönlich wieder wohl in ihrem Körper zu fühlen.

6.       Abwechslungsreiche Übungen
Eines der ersten Bücher auf dem deutschen Markt, welche das Thema Functional Training beleuchtet haben war das Buch „Fit ohne Geräte“ von Mark Lauren. Das Thema war Bodyweight-Training, also das Training mit dem eigenen Körpergewicht. Natürlich ist Functional Training an sich nichts neues, denn schließlich haben Menschen schon immer mit dem eigenen Körpergewicht trainiert (man denke nur an die Trimm-Dich-Pfade der 70er Jahre oder an Trainingsmethoden der Antike), aber dieses Buch hat vielen Menschen geholfen. Denn darin fanden sich mehr als 120 Übungen, welche nur mit dem eigenen Körper ausgeführt werden können. Alleine in diesem Buch finden sich also Übungsmöglichkeiten für einige Trainingszyklen.
Da das nicht das einzige Buch zu dem Thema „funktionelles Training“ ist, ist logisch, dass das Übungsrepertoire noch viel größer ist. Und nicht nur in Büchern werden neue Übungen vorgestellt. Auch auf Youtube, in Blogs, in Zeitschriften und auf Fortbildungen geht es um das Thema Übungen. Es gibt wohl keinen Trainer auf der Welt, der alle Übungen beherrscht. Ob das sinnvoll wäre oder nicht, sei dahingestellt. Fakt ist jedoch, dass viele Übungen und noch mehr Übungsvarianten dafür sorgen, dass der Spaß im Training gegeben ist. Schließlich kann in jeder Trainingseinheit komplett anders trainiert werden. Es können komplett andere Übungen verwendet werden und trotzdem trainiert man noch in den Grundbewegungsmustern und tut sich und seinem Körper etwas Gutes.

Abwechslungsreiche Übungen gehören zum Functional Training dazu

Gerade für Gruppenkurse ist diese Möglichkeit der wichtigste Faktor. Würdest Du in ein Gruppentraining gehen bei dem jede Woche genau die gleichen Übungen gemacht werden würden? Wohl eher nicht. Wo bleibt da der Spaß? Functional Training eignet sich sehr zum variieren und lädt geradezu ein neues auszuprobieren. Deshalb macht es auch so viel Spaß. Damit ist es der krasse Gegenentwurf zum festen Trainingsplan im Fitnessstudio, bei dem man von Gerät zu Gerät schlendert, genau weiß, was man beim nächsten Mal machen wird (nämlich das, was man beim letzten Mal schon gemacht hat) und sogar innerhalb des Geräts geführt wird.
Es macht durchaus Sinn ein Training so zu planen, dass bestimmte Übungen fast immer Bestandteil sind. Das solltest auch Du bei deinem Training berücksichtigen. Grundübungen sollten immer dabei sein. Gerade wenn du ein bestimmtes Ziel erreichen willst, wirst du um etwas „langweiligere“ Trainingspläne nicht herumkommen, aber für Gruppenkurse ist die Vielfalt an Übungen genau das Richtige.
Aus trainingswissenschaftlicher Sicht macht es übrigens ebenfalls Sinn verschiedene Übungen zu verwenden. Somit setzt Du immer einen neuen Reiz für deinen Körper und dein Gehirn. Gerade für den Aspekt Prävention ist das entscheidend. Probiere also viele Übungen aus – solange sie sicher sind und du sie sauber ausführen kannst.

7.       Langfristige Motivation
All die bisherigen Punkte führen zusammen betrachtet dazu, dass Du mehr Spaß in dein Training bringst, deine Gesundheit verbesserst, für die Zukunft vorsorgst und dein Körper optisch zum Positiven verändern kannst. Sind das keine motivierenden Faktoren? Ist das alles zusammen kein Grund, um endlich rauszugehen, zu trainieren und mit anderen Spaß zu haben?
Das Schöne am Functional Training ist es, dass man immer einen Bereich findet in dem man besser werden kann. So fehlt bei den meisten erwachsenen Menschen ein normales Maß an Beweglichkeit. Das schränkt bei vielen Handlungen ein. Deshalb wird im Functional Training viel Wert auf Mobilitätsübungen gelegt. Auch speziellere Übungen, die die natürliche Bewegungsfähigkeit des Körpers durch Mobilität und Stabilität wieder herstellen sollen, können einfach eingebaut werden. Hast Du dich schonmal gefragt warum das Aufwärmen bei Functional Training Gruppenkursen so anders ist, als normal im Studio? Hehe, hier denkt sich dein Trainer mehr dabei als Du vielleicht vermutest. Lies dazu im Trainerteil mehr. Der Punkt ist, dass man immer besser werden kann.
Die Übungen sind wie beschrieben sehr zahlreich und dadurch wird allein schon das Erlernen neuer Übungen zu einer Langzeitaufgabe. Diese Übungen dann immer weiter zu perfektionieren, abzuwandeln und eventuell auch mit schweren Gewichten auszuführen – darin liegt ein Reiz beim Functional Training.
Zu guter Letzt ist die Schnittmenge von Functional Training und anderen Trainingsformen so groß, dass viele Sportler, die mit Functional Training anfangen irgendwann so begeistert von Bewegung und Training sind, dass sie auch mit anderen Methoden des Trainings anfangen. Klassisches Krafttraining, Athletiktraining, Ausdauertraining, Spielsportarten, Individualsportarten, Animal Movements, Calisthenics, CrossFit… Zu all diesen Trainingsarten bestehen Verbindungen, denn Functional Training basiert auf grundlegenden menschlichen Bewegungen und ist daher ein Dreh- und Angelpunkt für fast alle Sportarten. Du kannst dann entweder komplett in eine andere Trainingsmethode wechseln oder Du betreibst die neue Sportart parallel zum Functional Training. Die meisten wählen Letzteres. ;)

8.       Profitiere in deiner Sportart
Functional Training ist kein sporartspezifisches Athletiktraining. So viel steht klar. Dafür ist Functional Training in der Trainingsplanung und –durchführung zu unspezifisch und es fehlen auch häufig die benötigten sehr hohen Intensitäten. Für Leistungssportler und sehr ambitionierte Amateure wird Functional Training alleine nicht ausreichen. Hier muss der Sportler gutes, altes Krafttraining mit viel Eisen ausführen.

Irgendwann kommst Du an Athletiktraining nicht herum
Für den Großteil der Hobbysportler, die vielleicht einmal die Woche mit Freunden Basketball spielen oder sich mit einem Geschäftspartner zum Squash treffen ist Functional Training aber auf jeden Fall ein super Ergänzungstraining. Die natürlichen Bewegungsabläufe des Körpers werden trainiert, die Kraftübertragung von den Beinen zu den Armen und umgekehrt wird ebenfalls trainiert. Außerdem hast Du positive Effekte bei der Kraft, Koordination und Ausdauer. Dadurch wirst Du dich leichter und agiler fühlen. Gerade für Hobbysportler können das die entscheidenden Faktoren sein.
Ein Functional Training pro Woche oder gar zwei Einheiten helfen jedem Hobbysportler dabei besser in seiner Sportart zu werden. Lass dir diese Chance also nicht entgehen.

Functional Training für Sportarten

Verbessere Gesundheit, Fitness und Wohlbefinden mit Functional Training

Das waren acht Gründe, warum Du von Functional Training profitierst. Das sind also auch acht Gründe, um sofort aufzustehen, die Sporttasche zu packen und ein knackiges Functional Training Workout zu absolvieren. Also los!
Im nächsten Artikel des #FunctionalFebruary erfährst du warum und wie Du als Trainer von Functional Training profitierst. Einen kleinen Vorgeschmack findest du hier:
Lass dich zum staatlich geprüften Functional Trainer ausbilden!


Hinweis:
Im Text wurde der Fokus sehr auf Functional Training gelegt. Klassisches Fitnesstraining wurde eher ausgeklammert. Das bedeutet nicht im Geringsten, dass Functional Training besser wäre. Klassisches Fitnesstraining hat viele Vorteile und ist nach wie vor sinnvoll und für viele Menschen hilfreich. Mach nicht den Fehler und sehe eine Trainingsmethode als „die Beste“ an, sondern passe deine Trainingsmethode spezifisch an deine Voraussetzungen und Ziele an. Wie dir klassisches Krafttraining hilft ist Thema für einen weiteren Blogeintrag.



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