8 Vorteile von Functional Training für Hobbysportler
Functional Training ist gleich
gutes Training. So einfach ist das. Oder etwa nicht? Wir haben gerade zwei
Wochen, in denen wir uns unter dem Motto „Functional February“ nur dem
Functional Training widmen. Deshalb gibt es heute auch acht Vorteile von Functional
Training für Hobbysportler. Im nächsten Artikel geht es dann um die Vorteile für
Fitness-, Personal-, Group- und Athletiktrainer. Doch nun, lass uns beginnen!
Functional Training – Der Trend,
den jeder kennt
Immer mehr Menschen wollen
Functional Training „machen“. Dabei haben die wenigsten eine Idee davon was
überhaupt Functional Training ist. Ein Blick in Fitnessstudios reicht da oft
schon aus. Mit Superbands werden Dehnübungen ausgeführt, die dem geschulten
Auge die Haare zu Berge stehen lassen. Mal wird grob fahrlässig in Kauf
genommen eine schwere Verletzung zu erleiden, weil mit relativ viel Gewicht
seltsam anmutende Balance-Übungen ausgeführt werden und mal wird mit tropfenden
Schweißperlen versucht einen Rekord bei einem Workout aufzustellen, welches
weit über dem eigenen Leistungsvermögen liegt. All das sind muss nicht sein.
Richtig ausgeführtes Functional Training hat immense Vorteile gegenüber
normalem maschinengestützen Krafttraining oder anderen Trainingsmethoden.
Wir werden im Verlauf des #FunctionalFebruary
(Klicke hier) noch darauf eingehen was denn Functional Training genau ist.
Aber was Functional Training jedem von uns bringt, das wollen wir Dir nicht
vorenthalten. Los geht es mit den Functional Training Vorteilen.
Warum dir Functional Training
hilft
1.
Natürliche
Bewegungsabläufe
„Wie, natürliche
Bewegungsabläufe? Was soll das denn sein? Ist nicht jede Bewegung natürlich?“ –
So könnte deine Frage im Kopf lauten. Verständlich. Wenn man sich das erste Mal
Gedanken über Bewegung macht, dann kann das zu Verwirrung führen. Heute, im
Jahr 2017, bewegen sich die Menschen in der westlichen Welt relativ wenig. Zwar
sind in Deutschland noch nicht die Ausmaße wie in den USA anzutreffen, wo auch
gerne mal von Supermarkt 1 zu Supermarkt 2 im Auto gefahren wird, obwohl die
beiden sich einen Parkplatz teilen, dennoch bewegt sich der durchschnittliche
Deutsche relativ wenig. Abhilfe soll das Fitnessstudio schaffen. Dort kommen
interessierte Menschen und suchen Hilfe für ihre Problemchen. Meistens geht es
um Fettreduktion, Muskelaufbau oder Schmerzreduktion. Dabei, so sind sich die
sonst so streitlustigen Experten sicher, hilft Bewegung. Also ab in die
Maschine. Drei Sätze mit je acht Wiederholungen das Bein strecken und schon ist
der Oberschenkel im Überlebenskampf. Währenddessen sagt die Wade aber „Hey,
warum bist du so verschwitzt Oberschenkel? Ich merke gar nix.“. Und da hat die
Wade nicht Unrecht. Denn viele der Übungen, die man im Fitnessstudio macht,
sind sogenannte „isolierte Übungen“. Das heißt es wird hauptsächlich nur ein
Muskel angestrengt. Das kann mit oder ohne Maschinen sein. Das Paradebeispiel
ist der allseits beliebte Bizeps-Curl. Auch hier strengt sich nur der Bizeps an
und die Wade denkt sich wieder „Was die heute alle haben… Ist doch nett hier.“.
Bewegt sich der Mensch, bewegst Du dich im Alltag aber so? Bewegst Du dich
isoliert wie ein Roboter? Sind diese isolierten Übungen natürliche
Bewegungsmuster oder nicht?
Wir lösen auf: Nein.
In der freien Wildbahn bewegt
sich der Mensch eben auch genauso: frei. Manche unserer Zeitgenossen sogar sehr
wild, aber das ist ein anderes Thema. Freie Bewegungen funktionieren so, dass
viele, viele Muskeln zusammenarbeiten. Die tiefe Stützmuskulatur des Rumpfes,
der Beckenboden, die großen Muskeln, die du auch im Spiegel siehst. Sie alle
und noch viel mehr arbeiten daran, dass du dich frei und natürlich bewegen
kannst. Solche Bewegungen sind Ausfallschritte, Kniebeugen, Zugbewegungen,
Druckbewegungen und Rotationen. Immer wieder muss dabei auch der Rumpf
stabilisieren.
Wenn wir nun nochmal einen
kleinen Zeitsprung machen und uns vor Augen halten, dass der Mensch den
allergrößten Teil seiner Geschichte (also seiner Existenz) eben nicht im Büro
gearbeitet hat, nicht Auto gefahren ist, nicht auf der Couch mit Partner und
Pizza Filme geguckt hat, nicht den Aufzug benutzt hat und nicht seine wertvolle
potenzielle Trainingszeit mit dem Lesen von Blogs verbracht hat ( ;) ), dann
musst Du vielleicht kurz durchatmen. Früher nämlich musste der Mensch meist
körperlich hart für seinen Lebensunterhalt arbeiten. Und hierbei waren
Ausfallschritte, Kniebeugen, das Tragen von schweren Gewichten oder das
Schieben schwerer Lasten eher die Regel als die Ausnahme. Das war anstrengend,
aber machte stark. Wenn wir noch etwas weiter in der Geschichte zurückspringen,
dann merken wir, dass Menschen sogar sehr lange Zeit krabbelnd unterwegs waren.
Auch heute findet man die Entwicklung vom Liegen bis hin zu Laufen, Springen
und mehr noch vor. Wo? Genau… Bei Babys und Kindern. Deshalb haben die mit den
Grundbewegungsmustern und Bewegung an sich meist weniger Probleme als wir
modernen, erwachsenen Menschen.
Functional Training: natürliche Bewegungsabläufe |
Warum diese natürlichen
Bewegungsmuster nicht nur „natürlich“ sind, sondern was sie noch alles machen
erfährst du im weiteren Verlauf. Angefangen bei Punkt Nummer Zwei.
2.
Hoher
Spaßfaktor
Mal ehrlich: Wie viel Spaß macht
es dir ein Gewicht im Fitnessstudio in einer recht simplen Bewegung hoch- und
wieder runter zu bewegen? Alternativ gibt es auch Übungen mit etwas mehr
Komplexität, dennoch bleibt die Frage nach dem Spaß. Um ehrlich zu sein sehe
ich nicht so viele gut gelaunte Menschen im Studio. Und bis auf eine Gruppe
hartgesottener Gym-Freaks haben tief im Inneren viele, viele Menschen das
Gefühl, dass da doch noch etwas mehr möglich wäre, um zu trainieren. Etwas, das
mehr Spaß machen würde, etwas mit ein bisschen mehr Bewegung. Und da kommt
Functional Training ins Spiel. Probiere Functional Training aus und
implementiere ein paar Übungen in deinen Trainingsplan. Sehr wahrscheinlich wirst
du nach der anfänglichen Gewöhnungsphase sehr viel mehr Spaß haben, als Du es
vorher nur mit Maschinentraining hattest.
Functional Training macht besonders in der Gruppe Spaß |
Wenn Du dir noch unsicher bist,
wie genau Du Functional Training einbauen kannst, dann besuche doch eine der
zahlreichen Functional Training-Gruppenangebote. Es gibt Bootcamps im Park,
Functional Training-Gruppen in einem Studio oder mit eigenem Trainingsort oder
natürlich auch Gruppenkurse im Fitnessstudio. Geh einfach mit einem
Freund/einer Freundin hin und probiere es aus. Schau auch mal in die Gesichter
der anderen Teilnehmer. Hinter den Schweißtropfen wirst Du Begeisterung und
jede Menge Spaß finden.
Bewegung macht Spaß – wenn man
sich traut. ;)
3.
Überall
möglich
Immer mehr Boot Camp-Angebote
sprießen buchstäblich aus dem Boden. Das sind Gruppenkurse mit Functional
Training im Freien. Dabei werden meist kleine Trainingstools eingesetzt oder
Übungen mit dem eigenen Körpergewicht ausgeführt. Das hat einen riesigen
Vorteil: Man braucht kein Fitnessstudio. Und wenn Du alleine trainieren willst,
brauchst Du natürlich auch kein Fitnessstudio. Du hast alles, was Du für ein
gutes Training benötigst schon dabei. Einmal natürlich deinen Körper mit dem Du
die zahlreichen Übungen ausführst und einmal deinen Verstand, mit dem Du dir vorher
Gedanken machst, was überhaupt Sinn macht. Ok, zugegeben. Nicht jeder ist
ausgebildeter Trainer und kann ein Training hinsichtlich der
Qualitätskriterien, der Ziele, Voraussetzungen und funktionellen Anatomie
planen. Aber ein paar Grundgedanken wären sicher von Vorteil. Wie zum Beispiel:
„Würde ich so eine Bewegung auch im Alltag machen?“ oder „Ist diese Übung
sicher oder kann ich mich verletzen?“. Besser ist es für den Anfang sicherlich,
wenn du eines der Gruppenangebote wahrnimmst oder dich von einem Trainer
betreuen lässt. Aber nach ein paar Wochen oder Monaten kannst Du überall und
jederzeit trainieren. Das ist für manche ein Nachteil, da nun eine Ausrede
wegfällt („Das Studio hat schon zu.“), aber eigentlich ist das ein riesiger
Vorteil. Trainier zuhause, trainier im Park, trainier im Wald, trainier im
Studio (wenn du eh schon da bist).
Funktionelle Übungen sind für jeden Ort geeignet |
Du brauchst keine speziellen
Maschinen für funktionelles Training. Nutze diese Freiheit aus, bewege dich und
hab Spaß.
4.
Sehr
gute Prävention
Dieser Punkt trifft nur auf
sauber ausgeführtes Functional Training zu. Die eingangs erwähnten
Negativbeispiele zählen hier nicht. Es ist überhaupt keine gute Prävention
einbeinig auf einem Bosu-Ball zu stehen, seine Augen zu schließen und
Kniebeugen auszuführen, nur weil man das unter „Functional Training“ auf
Youtube gefunden hat. Im Gegenteil. Einmal ausgerutscht und dann war’s das mit
Prävention. Dann folgt erstmal Rehabilitation.
Bei gut ausgebildeten Trainern
jedoch ist Functional Training eine tolle Maßnahme, um bis ins hohe Alter fit
zu bleiben. Warum ist das so?
Functional Training legt wie
eingangs erwähnt den Fokus sehr auf natürliche Bewegungsmuster und die
Grundbewegungsmuster des Menschen. Es werden also vor allem solche Übungen
ausgeführt, die die Funktionalität des menschlichen Bewegungsapparates fordern
und damit fördern. So wie ein Ausfallschritt beispielsweise. Stell dir jetzt
zwei Menschen vor. Daniel und Steffi. Beide sind Mitte 30, haben einen Bürojob
und beim Thema Sport denken sie an gemeinsame Abende auf der Couch die durch
kaltes Bier, ein paar Stückchen Schokolade und den freundlichen Pizzaboten
versüßt wurden. Manchmal überlegen sie sich „etwas zu tun“. Steffi ist hierbei
treibende Kraft und stößt Daniel immer wieder dazu an doch endlich gemeinsam eine
Mitgliedschaft im Fitnessstudio abzuschließen. Sarah, die beste Freundin von
Steffi, erzählt ständig von diesem „Functional Fitness Kurs“. Anscheinend soll
das richtig anstrengend sein, aber auch sehr viel Spaß machen. Daniel ist von
der Idee nicht begeistert. Zwar hat er auch ein paar Kilo zu viel, wie er
selbst sagt, aber soooooo schlimm findet er das nicht. Irgendwann reicht es
Steffi. Sie kauft sich neue Trainingskleidung, eine von diesen neuen
„Faszienrollen“ und eine Yogamatte, damit sie auch daheim noch trainieren kann.
Zusammen mit Sarah besucht sie den Functional Kurs im Studio und ist
begeistert. Zwar hat sie nach den ersten Stunden Muskelkater in Muskeln, deren
sie sich vorher nie bewusst war, aber Spaß macht es allemal. Nach ein paar
Monaten ist sie wie ausgewechselt. Mittlerweile macht es ihr nämlich so viel
Spaß, dass sie daheim auch noch zweimal trainiert. Besonders stolz ist sie auf
ihre körperliche Veränderung. Sie hat einige Kilo runter und hat einen viel
fitteren Körper. Sie ist zwar noch nicht in „Topform“, wie sie sagt, aber sie
fühlt sich blendend und im Alltag auch viel leichter und stärker als zuvor. Bei
einem netten Gespräch mit ihrem Trainer fragt sie ihn aus Neugier wie genau
denn das Functional Training geschafft hat sie weiterzubringen.
„Also Steffi. Ich bin begeistert
von deiner Entwicklung in den letzten Monaten. Das mal vorneweg. Das Functional
Training macht dir Spaß und hat dir wie du sagst weitergeholfen. Zunächst mal
ist Functional Training super für dein Herz-Kreislauf System. Da sehr viele
Muskeln gleichzeitig arbeiten und wir oft in Zirkeln arbeiten muss dein Herz
kräftig Blut in die Bahnen pumpen. Dein Körper passt sich an und du bist heute
nicht mehr so schnell aus der Puste. Auch im Alltag nicht. Außerdem trainieren wir
meist in Grundbewegungsmustern, führen also Bewegungen aus, wie wir sie im
Alltag auch oft benötigen. Ich weiß du magst die Step ups auf den Kasten nicht
so sehr, weil sie so anstrengend sind. Sie bringen dich enorm weiter. Das
Grundbewegungsmuster ist der Ausfallschritt. Den findest du im Alltag in vielen
Bewegungen. Wenn du beispielsweise die Treppe hoch und runter gehst, brauchst
du Kraft im Ausfallschritt. Genau das trainieren wir. Deshalb wirken Treppen
für dich mittlerweile viel weniger anstrengend. Da wir aber auch Mobilität und
Stabilität erhalten und ausbauen kannst du diese ganzen Bewegungen im Alltag
auch viel sicherer als früher ausführen. Gerade im Alter haben viele Leute ein
gravierendes Problem, weil sie keine Mobilität, Stabilität und Kraft haben.
Dann kann es zu Verletzungen, Unfällen und Haltungsschäden kommen. Ein Glück,
dass du angefangen hast zu trainieren. Weiter so!“
Steffi zuckte innerlich zusammen.
Darüber hatte sie so noch nie nachgedacht. Natürlich würde auch sie älter
werden. Auch wenn sie zwar offiziell immer den 25. Geburtstag feiert, wusste
sie, dass das, was der Trainer gesagt hat stimmt. Dann musste sie an Daniel
denken. Ach Daniel… Daniel lag abends immer noch liebend gerne auf der Couch
und ließ sich Pizza liefern. Steffi stellte sich vor, wie Daniel in 30 Jahren
aussehen würde. Es war kein schönes Gefühl das sie hatte. Daniel würde Probleme
bei einfachen Bewegungen haben, weil er sie nie trainiert hatte. Sein
Herz-Kreislauf-System würde nicht richtig arbeiten und die Gefahr für
Erkrankungen dadurch steigen. Und das alles, nur weil die Pizza so lecker
schmeckte? Nein, das konnte Steffi nicht weiter mit ansehen.
Und so zog Steffi Daniel mit
einer Zugbewegung im Oberkörper von der Couch, nahm in auf ihre Schultern wie
bei einer Kniebeuge , stapfte in kontrollierten Ausfallschritten die Treppe
hinunter, trug Daniel im Farmer’s Walk zum Studio und drückte ihn mit letzter
Kraft die Treppen hinauf ins Fitnessstudio. „Klasse!“ dachte sie sich: „Step
ups mit Oberkörperdruckbewegung kombiniert.“. Daniel hatte nun keine andere
Wahl, ergab sich und fing an zu trainieren.
Ok, in Ordnung. Beim letzten
Abschnitt sind wir etwas zu sehr in die Fantasie abgerutscht, aber die
Botschaft wurde dir hoffentlich klar. Durch das Trainieren der Grundbewegungsmuster
und des Herz-Kreislauf-Systems kannst Du für deine eigene Zukunft vorsorgen.
Noch immer sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine der größten Todesursachen in
der westlichen Welt. Nicht alle, aber viele der Menschen könnten Jahre länger
leben, wenn sie sich nur etwas mehr bewegt hätten. Und wie viele Menschen haben
im Alter keine Kraft um Treppen zu steigen, das Marmeladenglas aufzumachen oder
die Einkaufstüten zu tragen? Auch da kann Functional Training die
Lebensqualität um lange Zeit verbessern, weil Kraft, Stabilität und Mobilität
länger erhalten bleibt.
Wenn du gerade den Artikel liest
und wie Daniel eine Pizza naschst, dann denk daran, dass wir dir Steffi
vorbeischicken können, die dich ins nächste Fitnessstudio zerren wird!
5.
Moderne
Optik
Zugegeben, dieser Begriff hört
sich eher nach Automobildesign an. Was wir damit meinen hat aber direkt mit dir
und deinem Körper zu tun. War in den 80ern das Schönheitsideal noch der
klassische Bodybuilder, so hat sich das im Lauf der Zeit gewandelt. Früher galt
„je breiter, desto besser“. Demzufolge war die Trainingsmethode der Wahl auch
ein klassischer Zweier- oder Dreiersplit mit drei Sätzen, acht bis zwölf
Wiederholungen und viel Eisen. Sicherlich ist genau das auch der richtige Weg,
wenn dein Ziel heißt möglichst viel Muskelmasse aufzubauen. Im Laufe der Zeit
hat sich das Schönheitsideal aber immer mehr gewandelt. Heute sind eher
athletische Körper in Mode. Nicht einmal athletisch im Sinne von Sportarten wie
Football, sondern ein eher gut definierter, aber dennoch nicht dünner, sondern
muskulöser Körperbau bei Männern und ein trainierter und fitter, aber immer
noch femininer Körperbau bei Frauen. Woran siehst Du das? Vor allem an drei
Dingen:
1. Fitnesszeitschriften:
Zwar gibt es noch viele Zeitschriften im Bereich Bodybuilding, aber in sehr
vielen Fitness- und Lifestylezeitschriften sind die Cover-Models, sowie die
Models im Heft eher dem modernen, ahtletischen Körperbau zuzuordnen.
2. Social
Media: Hier gibt es unzählige „Stars“, die Bilder und Videos ihres Trainings,
ihrer Fortschritte und ihrer Ratschläge teilen. Die Fanzahlen sind
schwindelerregend und die Einnahmen bei den erfolgreichen sehr hoch (bis zu
mehreren Tausend Euro pro Foto!!!).
3. (Personal-)Trainer:
Etwas um die Ecke gedacht, aber google einige Personal Trainer in deiner
Umgebung. Du wirst feststellen, dass die meisten eben keine 120kg bei 8%
Körperfett auf die Wage bringen, sondern eher weniger wiegen.
Damit ist überhaupt kein
Werturteil verbunden. Das ist einzig eine Beobachtung. Schönheitsideale
verändern sich im Lauf der Zeit, sind kulturell und regional sehr
unterschiedlich und haben natürlich auch innerhalb einer Gruppe sehr viele
Ausprägungen. Jeder hat einen anderen Geschmack. Der Trend geht jedoch klar zu
dieser beschriebenen „modernen Optik“.
Wie aber erreichst Du diese
Optik? Nun, sicherlich nicht durch klassische Bodybuildingmethoden sowohl was
das Training angeht, als auch die Ernährung. Klingt einfach, stimmt aber: Wenn
du wie ein Bodybuilder trainierst und isst, wirst du wie einer aussehen. Für
das Erreichen dieser Optik ist Training nach solchen Methoden nicht
zielführend, da es im Körper andere Reize auslöst. Umgekehrt ist auch ein
Bauch-Beine-Po Kurs nicht das Mittel der Wahl, denn dadurch werden ebenfalls
Reize ausgelöst, die nicht deinem Ziel dienen. Du wirst nicht besonders viel
abnehmen und deine Muskeln werden ebenfalls nicht in dem Maße gestärkt, in dem
es nötig wäre. Ausdauertraining an sich hilft dir ebenfalls nicht die
benötigten Muskeln aufzubauen. Auch hier gilt: Wenn du wie ein Marathonläufer
trainierst und isst, wirst du auch wie einer aussehen. Aber was hilft dir denn
nun, um einen definierten, fitten Körper mit Muskeln zu bekommen?
Reicht Ausdauertraining für die Traumfigur? |
Die Antwort:
Krafttraining und
Ausdauertraining.
„WAS? Willst du mich ver…?“ – Wenn
Du das gerade denkst, gib uns ein paar Sekunden, um diesen scheinbaren
Widerspruch zu erklären. Gerade sagen wir noch, dass Bodybuilding,
Bauch-Beine-Po und Ausdauertraining nichts bringt und jetzt schon? Wie passt
das zusammen?
Eine genaue Antwort würde den
Rahmen des Artikels sprengen. Dennoch möchten wir dir eine Einführung geben.
Zunächst ist es so, dass jede der genannten Trainingsformen ihren Sinn und
Zweck erfüllt und absolut ihre Berechtigung hat. Schließlich hilft einem
Bodybuilder das Bodybuildingtraining. Deshalb gibt es ja diese Trainingsformen.
Dem Ausdauersportler hilft Ausdauertraining und der Anhängerin von
Bauch-Beine-Po wird ihr Bauch-Beine-Po-Kurs helfen. Jeder dieser drei genannten
Beispielsportler wird es aber nicht schaffen alleine durch sein Training diesen
athletischen Körper zu bekommen. Wer nicht gerade mit dem genetischen
Premiummaterial gesegnet ist, der muss hart dafür arbeiten.
Die größte Aussicht auf Erfolg
hat interessanterweise eine Mischung aus Krafttraining und Ausdauertraining.
Krafttraining darf hier keinesfalls mit Bodybuildingmethoden gleichgesetzt
werden, denn es gibt viele Möglichkeiten im Krafttraining zu trainieren. Gerade
schwere Gewichte im niedrigen Wiederholungsbereich könnten (bei sauberer
Ausführung) einigen Hobbysportlern sowohl bei ihrer Leistung, als auch bei
ihrer Optik helfen. Genauso helfen viele, viele Wiederholungen mit mittlerem
Gewicht bei den Grundbewegungsmustern. Und ebenfalls hilfreich sind Trainingseinheiten
mit hohem Puls und falls individuell möglich sogar im sehr hohen Puslbereich
mit Intervallen. – Beachte hier, dass nicht für jeden Anfänger ein
Bootcamp-HIIT-Tabata-bisdererstekotzt-Training sinnvoll geschweige denn gesund
ist. Das ist auch ein Trend gegen den wir uns, als verantwortungsvolle Trainer
stellen – Wo findest Du diese Kombination aus Krafttraining im mittleren
Intensitätsbereich, vielen Grundbewegungsmustern und hohem Puls ggf. mit
Intervallen? Ja richtig, im Functional Training. In einem gut geplanten
Functional Training finden alle diese Inhalte ihren Platz.
Deshalb ist Functional Training
auch ein wesentlicher Bestandteil jedes Trainingsplanes, welcher einen
modernen, athletischen Look anstrebt. Die Kombination aus Krafttraining und
hohem Puls ist unschlagbar. Du verbrennst ebenfalls viel Fett, da du sehr viele
Muskeln gleichzeitig einsetzt und profitierst durch den hohen Puls auch vom
sogenannten „Nachbrenneffekt“. Du verbrennst also nach dem Training für einige
Zeit mehr Kalorien, als du verbrennen würdest, wenn du nicht trainiert hättest.
Um uns etwas unbeliebt zu machen,
wollen wir dir hier noch die bittere Wahrheit mit auf den Weg geben: Wenn Du
aussehen willst, wie die Covermodels auf den Magazinen oder wie die Jungs und
Mädels auf Instagram, dann musst Du auch genauso trainieren und essen wie sie.
Dafür reichen zwei Functional Training Einheiten pro Woche leider nicht aus.
Dann musst Du ebenfalls hartes Krafttraining und intensives Ausdauertraining
absolvieren, sowie penibel auf deine Ernährung achten und zwar jeden Tag, monate-
und jahrelang – Sorry. ;)
Dennoch ist Functional Training
eine sehr gute Methode, um seine Körperzusammensetzung hin zu einem
athletischeren Look zu verändern. Für die meisten Menschen reicht dieses Level
an Fitness auch, um sich persönlich wieder wohl in ihrem Körper zu fühlen.
6.
Abwechslungsreiche
Übungen
Eines der ersten Bücher auf dem
deutschen Markt, welche das Thema Functional Training beleuchtet haben war das
Buch „Fit ohne Geräte“ von Mark Lauren. Das Thema war Bodyweight-Training, also
das Training mit dem eigenen Körpergewicht. Natürlich ist Functional Training
an sich nichts neues, denn schließlich haben Menschen schon immer mit dem
eigenen Körpergewicht trainiert (man denke nur an die Trimm-Dich-Pfade der 70er
Jahre oder an Trainingsmethoden der Antike), aber dieses Buch hat vielen
Menschen geholfen. Denn darin fanden sich mehr als 120 Übungen, welche nur mit
dem eigenen Körper ausgeführt werden können. Alleine in diesem Buch finden sich
also Übungsmöglichkeiten für einige Trainingszyklen.
Da das nicht das einzige Buch zu
dem Thema „funktionelles Training“ ist, ist logisch, dass das Übungsrepertoire
noch viel größer ist. Und nicht nur in Büchern werden neue Übungen vorgestellt.
Auch auf Youtube, in Blogs, in Zeitschriften und auf Fortbildungen geht es um
das Thema Übungen. Es gibt wohl keinen Trainer auf der Welt, der alle Übungen
beherrscht. Ob das sinnvoll wäre oder nicht, sei dahingestellt. Fakt ist
jedoch, dass viele Übungen und noch mehr Übungsvarianten dafür sorgen, dass der
Spaß im Training gegeben ist. Schließlich kann in jeder Trainingseinheit
komplett anders trainiert werden. Es können komplett andere Übungen verwendet
werden und trotzdem trainiert man noch in den Grundbewegungsmustern und tut
sich und seinem Körper etwas Gutes.
Abwechslungsreiche Übungen gehören zum Functional Training dazu |
Gerade für Gruppenkurse ist diese
Möglichkeit der wichtigste Faktor. Würdest Du in ein Gruppentraining gehen bei
dem jede Woche genau die gleichen Übungen gemacht werden würden? Wohl eher
nicht. Wo bleibt da der Spaß? Functional Training eignet sich sehr zum
variieren und lädt geradezu ein neues auszuprobieren. Deshalb macht es auch so
viel Spaß. Damit ist es der krasse Gegenentwurf zum festen Trainingsplan im
Fitnessstudio, bei dem man von Gerät zu Gerät schlendert, genau weiß, was man
beim nächsten Mal machen wird (nämlich das, was man beim letzten Mal schon
gemacht hat) und sogar innerhalb des Geräts geführt wird.
Es macht durchaus Sinn ein
Training so zu planen, dass bestimmte Übungen fast immer Bestandteil sind. Das
solltest auch Du bei deinem Training berücksichtigen. Grundübungen sollten
immer dabei sein. Gerade wenn du ein bestimmtes Ziel erreichen willst, wirst du
um etwas „langweiligere“ Trainingspläne nicht herumkommen, aber für
Gruppenkurse ist die Vielfalt an Übungen genau das Richtige.
Aus trainingswissenschaftlicher
Sicht macht es übrigens ebenfalls Sinn verschiedene Übungen zu verwenden. Somit
setzt Du immer einen neuen Reiz für deinen Körper und dein Gehirn. Gerade für
den Aspekt Prävention ist das entscheidend. Probiere also viele Übungen aus –
solange sie sicher sind und du sie sauber ausführen kannst.
7.
Langfristige
Motivation
All die bisherigen Punkte führen
zusammen betrachtet dazu, dass Du mehr Spaß in dein Training bringst, deine
Gesundheit verbesserst, für die Zukunft vorsorgst und dein Körper optisch zum
Positiven verändern kannst. Sind das keine motivierenden Faktoren? Ist das
alles zusammen kein Grund, um endlich rauszugehen, zu trainieren und mit
anderen Spaß zu haben?
Das Schöne am Functional Training
ist es, dass man immer einen Bereich findet in dem man besser werden kann. So
fehlt bei den meisten erwachsenen Menschen ein normales Maß an Beweglichkeit.
Das schränkt bei vielen Handlungen ein. Deshalb wird im Functional Training
viel Wert auf Mobilitätsübungen gelegt. Auch speziellere Übungen, die die
natürliche Bewegungsfähigkeit des Körpers durch Mobilität und Stabilität wieder
herstellen sollen, können einfach eingebaut werden. Hast Du dich schonmal
gefragt warum das Aufwärmen bei Functional Training Gruppenkursen so anders
ist, als normal im Studio? Hehe, hier denkt sich dein Trainer mehr dabei als Du
vielleicht vermutest. Lies dazu im Trainerteil mehr. Der Punkt ist, dass man
immer besser werden kann.
Die Übungen sind wie beschrieben
sehr zahlreich und dadurch wird allein schon das Erlernen neuer Übungen zu
einer Langzeitaufgabe. Diese Übungen dann immer weiter zu perfektionieren,
abzuwandeln und eventuell auch mit schweren Gewichten auszuführen – darin liegt
ein Reiz beim Functional Training.
Zu guter Letzt ist die
Schnittmenge von Functional Training und anderen Trainingsformen so groß, dass
viele Sportler, die mit Functional Training anfangen irgendwann so begeistert
von Bewegung und Training sind, dass sie auch mit anderen Methoden des
Trainings anfangen. Klassisches Krafttraining, Athletiktraining,
Ausdauertraining, Spielsportarten, Individualsportarten, Animal Movements,
Calisthenics, CrossFit… Zu all diesen Trainingsarten bestehen Verbindungen,
denn Functional Training basiert auf grundlegenden menschlichen Bewegungen und
ist daher ein Dreh- und Angelpunkt für fast alle Sportarten. Du kannst dann
entweder komplett in eine andere Trainingsmethode wechseln oder Du betreibst
die neue Sportart parallel zum Functional Training. Die meisten wählen
Letzteres. ;)
8.
Profitiere
in deiner Sportart
Functional Training ist kein
sporartspezifisches Athletiktraining. So viel steht klar. Dafür ist Functional
Training in der Trainingsplanung und –durchführung zu unspezifisch und es
fehlen auch häufig die benötigten sehr hohen Intensitäten. Für Leistungssportler
und sehr ambitionierte Amateure wird Functional Training alleine nicht
ausreichen. Hier muss der Sportler gutes, altes Krafttraining mit viel Eisen
ausführen.
Irgendwann kommst Du an Athletiktraining nicht herum |
Für den Großteil der
Hobbysportler, die vielleicht einmal die Woche mit Freunden Basketball spielen
oder sich mit einem Geschäftspartner zum Squash treffen ist Functional Training
aber auf jeden Fall ein super Ergänzungstraining. Die natürlichen
Bewegungsabläufe des Körpers werden trainiert, die Kraftübertragung von den
Beinen zu den Armen und umgekehrt wird ebenfalls trainiert. Außerdem hast Du
positive Effekte bei der Kraft, Koordination und Ausdauer. Dadurch wirst Du
dich leichter und agiler fühlen. Gerade für Hobbysportler können das die
entscheidenden Faktoren sein.
Ein Functional Training pro Woche
oder gar zwei Einheiten helfen jedem Hobbysportler dabei besser in seiner
Sportart zu werden. Lass dir diese Chance also nicht entgehen.
Functional Training für Sportarten |
Verbessere Gesundheit, Fitness und Wohlbefinden mit Functional Training
Das waren acht Gründe, warum Du
von Functional Training profitierst. Das sind also auch acht Gründe, um sofort
aufzustehen, die Sporttasche zu packen und ein knackiges Functional Training
Workout zu absolvieren. Also los!
Im nächsten Artikel des
#FunctionalFebruary erfährst du warum und wie Du als Trainer von Functional
Training profitierst. Einen kleinen Vorgeschmack findest du hier:
Lass dich zum staatlich geprüften Functional Trainer ausbilden!
Hinweis:
Im Text wurde der Fokus sehr auf
Functional Training gelegt. Klassisches Fitnesstraining wurde eher
ausgeklammert. Das bedeutet nicht im Geringsten, dass Functional Training
besser wäre. Klassisches Fitnesstraining hat viele Vorteile und ist nach wie
vor sinnvoll und für viele Menschen hilfreich. Mach nicht den Fehler und sehe
eine Trainingsmethode als „die Beste“ an, sondern passe deine Trainingsmethode
spezifisch an deine Voraussetzungen und Ziele an. Wie dir klassisches
Krafttraining hilft ist Thema für einen weiteren Blogeintrag.
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