26 März 2017

Thema: Fünf Tipps für das Outdoor-Training und wie du als Trainer sie zu deinem Vorteil nutzen kannst

von: Florian Krätzig (www.everfits.de)

Back to Nature, Back to Basics: für Diese Ausdrücke gelten nicht erst seit dem Outdoor-Fitness-Hype, sondern eigentlich schon immer. Raus gehen, sich frei bewegen können, frische Luft in die Lungen fluten lassen, die Sinne aktivieren und sich am besten von Wäldern, Flüssen und Bergen umgeben - wir sind dafür geschaffen, uns in der Natur zu bewegen. Und immer mehr sportlich aktiven Menschen geht es ebenso. Doch wie können wir als sogenannte „Outdoor-Fitness-Trainer“ dieses Bedürfnis nach Bewegung und frischer Luft am besten stillen und gleichzeitig ein durchdachtes, funktionales Training bieten? Wer Möglichkeiten und Grenzen des Outdoor-Trainings kennt und dieses verkörpert, der ist nicht nur ein besserer Trainer, sondern sorgt auch für zufriedene und fitte Teilnehmer, die sich auch nicht mal von schweren Regenschauern unterkriegen lassen. Diese fünf Tipps bringen dich auf das nächste Level und lassen dich zum Helden des Freilufttrainings aufsteigen.

1.     Kenne deine Umgebung und das Wetter
Dieser Tipp klingt natürlich erst einmal einleuchtend und banal, er ist jedoch der größte Einflussfaktor eures Trainings und beinhaltet die meisten Vor-, aber auch Nachteile. Du  coachst in einem großen Park mit Wiesen, festen Plätze, vielen unterschiedlichen Wegen, Bergen, Bäumen, Bänken, überdachten Flächen oder sogar einem extra angelegten Fitness Park? Glückwunsch, ein wahres Eldorado für ein vielseitiges Outdoor-Programm! Andererseits auch die Qual der Wahl und ein gut ausgebildeter Trainer braucht nicht viel, um auch einen einfachen Grasfleck in ein hervorragendes Outdoor-Gym zu verwandeln. Zudem sollte man nicht vergessen, dass man vor allem in den Sommermonaten die schönsten (und besten) Flächen hochfrequentiert sind und man die Leute ihren Sonnengenuss auch gönnen sollte. Überlege dir auch vorhin ganz genau, welche Plätze Du anlaufen willst und noch wichtiger, warum ihr gerade diesen Platz nutzt. In gewisser Weise sind die verschiedenen Umgebungen die Trainingsgeräte und Du bestimmst, wie dieses genutzt wird. Plane die Routen genau und wechsle diese in jedem Training, das schafft Abwechslung und neue Reize. Deine Teilnehmer werden das zu schätzen wissen.
Darüber hinaus lohnt sich natürlich immer ein kurzer Check des Wetters für das Training – ob Internet oder der abschätzende, erfahrene Blick aus dem Fenster ist dabei einem selbst überlassen. Es gibt zwar kein schlechtes Wetter, jedoch kann auch bei Regen, Schnee und Kälte die teuerste Regenjacke nichts mehr ausrichten, wenn Du deine Leute dann am Boden kriechen oder Bauchübungen a la Crunch oder Russian Twist ausführen lasst. Genauso ist es fraglich, wenn Du bei extrem heißen Temperaturen deine Schützlinge in der prallen Sonne sprinten lässt.
Wer also sein Terrain und das Wetter kennt, der passt sein Training an und nutzt alle Möglichkeiten, die ihm seine Umgebung bietet!

Nicht immer ist es so sonnig wie hier - Wisse dein Training anzupassen.

2.     Kenne deine Übungen und dein Equipment
Dieser Punkt ist die logische Schlussfolgerung von Tipp 1. Wer seine verschiedenen Trainingsplätze draußen kennt, der weiß, welche Übungen er wo am besten umsetzen kann. Du hast einen Berg in der Nähe? Wie wäre es dann mit einem guten alten Sprinttraining, ein paar Lunges oder auch Sprüngen? Oder wie könnte man zwei freie Bänke nutzen? Wo findest Du Bäume oder Fußballtore, an denen du einen Schlingentrainer oder Gummibänder befestigen kannst? Egal ob man ein breites Set an Equipment oder aber auch komplett ohne auskommen muss: du entscheidest, welche Übungen sich ökonomisch einbauen lassen und wie du dein Equipment und deine Umgebung optimal nutzt. Wichtig ist dabei, dass die Funktionalität und Ganzheitlichkeit im Vordergrund steht, d.h. kombiniere Übungen und versuche bei einem Zirkeltraining, den ganzen Körper zu beanspruchen. Outdoor-Training bedeutet nämlich auch immer eine Kombination aus Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination. Weiche Untergründe stellen z.B. immer eine geeignete Gelegenheit dar ganz nebenbei seine Balance, Propriozeption und Körperspannung zu verbessern. Gleiches gilt natürlich ebenso für gut ausgewählte Eigengewichtsübungen. Den zentralen Kern deiner Trainingseinheit kann beispielsweise ein Ganzkörperzirkel bilden, bei dem auch Equipment zum Einsatz kommt, da man hier die nötige Zeit hat und den größten Reiz setzen kann. Um den Ganzkörperzirkel kannst Du verschiedene Schwerpunkte setzen wie Partnerübungen, Challenges (also Wettkämpfe gegen die Zeit oder gegen einen Trainingspartner), Tabatas, Sprints oder gezielt Ausbelastung für bestimmte Muskelgruppen. Letztendlich bist aber Du der erfahrene Trainer und übernimmst Verantwortung für dein Workout, deine Übungen und deine Philosophie! Beachte jedoch, dass vor allem draußen dein Wissen und deine Erfahrung eine große Rolle spielen und die Qualität der Übungen im Vordergrund steht.

Überlege was Du alles mit deinem Equipment anstellen kannst.
 

3.     Sei kreativ, vielseitig und flexibel da draußen
Nirgendwo sonst sind deiner Kreativität so wenige Grenzen gesetzt, wie draußen in der Natur. Das bedeutet nicht nur in Sachen Umfeld und Übungen – wie oben beschrieben – ist deine Kreativität gefragt. Oftmals musst du trotz des detailliertesten Plans und den ausgefallensten Übungen flexibel bleiben, denn es können immer wieder unvorhersehbare Hindernisse geschehen. Während in Fitnesskursen im Studio kaum Einflüsse von außen wirken können, so solltest Du für draußen immer einen Alternativplan im Kopf haben. Nichts ist ärgerlicher als vergeudete Zeit, indem z.B. Plätze doch kurzzeitig belegt sind, das Wetter umschlägt oder Bauarbeiten herrschen. Dazu kommt, dass viele Trainingsgruppen oft viel heterogener sind, als das im ersten Moment scheinen mag. Biete also den Fortgeschrittenen immer eine schwierige Alternativübung, verkürze Zeiten oder Distanzen. Je besser man seine Gruppe einschätzen kann, desto besser. Und sollte mal ein Workout zu wenig intensiv sein, dann sollte das einen doch als Trainer freuen, denn jetzt darf man sich auch mal unbeliebt machen! Bringe deine Teilnehmer an die Grenzen und sorge für Ausbelastung, es ist ein integraler Bestandteil des Outdoor-Erlebnisses!

4.     Vermittle das Naturgefühl und schaffe Erlebnisse
Das sind die schönsten Nebeneffekte des Outdoor-Fitness-Trainings. Es geht nicht nur um den Sport an sich, sondern auch darum, Naturerlebnisse und ein Gefühl für diese Freiheit zu vermitteln. Den bewussten Kontakt zur Natur, zu Wind, Wasser und Erde vergessen nämlich viele. Dabei sollte gerade das Training an der frischen Luft ein Ausgleich und eine Flucht aus dem stressigen Alltag sein, Wohlbefinden und Selbstvertrauen schenken. Man muss natürlich nicht sofort auf jeden Schmetterling aufmerksam machen, jedoch kann zwischendurch auch mal ein bewusster Fokus auf die Umgebung und die Natur gelegt werden. Sätze wie „Genießt die Sonnenstrahlen!“ (Stichwort: Vitamin D), „Schaut, die Bäume werden langsam wieder grüner!“ oder „Könnt ihr den kühlenden Wind auf eurer Haut spüren?“ vermitteln dieses Gefühl von Natur auf ganz andere Weise. Auch schlechtes Wetter kann positiv wirken, man muss nur die Sicht ein wenig verändern, z.B. ist die warme Dusche danach umso wohltuender, es ist immer noch besser als faul auf der Couch zu bleiben oder dass die Luft danach umso reiner in unsere Lungen strömt. Als Outdoor-Trainer solltest du genau dieses Gefühl verkörpern und selbst gerne draußen trainieren. Nur so wirkt man authentisch und kann auch ein ganzheitliches, perfektes Outdoor-Training gestalten. 


Vor so einner Kulisse kannst Du Erlebnisse schaffen - Die bleiben im Gedächtnis.

5.     Sei Teil der Gruppe und Bewegung

Ganz zuletzt sei erwähnt, dass die meisten Teilnehmer ganz besondere Charaktere sind, die genau wegen des speziellen Trainings an der frischen Luft zu dir kommen. Je besser man seine Mitglieder kennt, desto besser kann man auf sie eingehen und eine gewisse Dynamik entwickeln. Das bedeutet, dass auch das Klima der Gruppe davor und nach dem Training von hoher Bedeutung für ein erfolgreiches Training ist. Vor allem in der Outdoor-Fitness entwickelt sich eine Dynamik, die die gesamte Gruppe mitzieht. Grund ist das gemeinsame verausgaben, jeder muss durch die gleichen (oft widrigen) Bedingungen und alle ziehen am gleichen Strang. Die Kunst besteht darin, diese Dynamik durch die passende Motivation zu pushen. Vermittle also diese Leidenschaft zum Outdoor-Fitness-Training und schaffe auch eine gewisse Nähe zur Gruppe und schweiße die Gruppe innerhalb zusammen. Man handelt als ein Team und vertritt die gleiche Einstellung und verfolgt zusammen ein Ziel. Also zeige das auch deiner Gruppe und Du wirst sehen, dass sich deine Gruppe von nichts dort draußen aufhalten lassen wird!

Fazit
Berücksichtigst Du diese fünf Tipps für dein Outdoor-Training, steht einem durchdachten und funktionellen Outdoor-Fitness-Training nichts mehr im Weg. 

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