05 Februar 2017

7 Vorteile von Functional Training für Trainer


7 Vorteile von Functional Training für Trainer

Willkommen zur zweiten Runde des #FunctionalFebruary. Die ersten zwei Wochen des Februars stehen bei uns auf Facebook (Klick hier) ganz im Zeichen des Functional Trainings. Dort bekommst du Infos, Inspirationen und Impulse. Letztes Mal haben wir uns hier um die acht Vorteile von Functional Training für Sportler gewidmet [Link].
Heute also die Trainer Edition. Was bringt dir als Trainer Functional Training?

Functional Training für Trainer

1.       Einsetzbar für verschiedenste Gruppen
Als Trainer hast Du es oft mit verschiedenen Gruppen zu tun. Mal sind es Sportgruppen, die ein begleitendes Training verlangen, aber keine Infrastruktur für leistungsorientiertes Athletiktraining bereitstellen, mal sind es Firmengruppen, die nicht an ihrer optimalen Leistung interessiert sind, sondern an etwas Bewegung zwischendurch, mal sind es Senioren, die ihre Lebensqualität verbessern wollen und mal sind es begeisterte Fitnessstudiogänger, die sich auspowern wollen. Jedes Mal hast du andere Voraussetzungen, Umstände und Zielsetzungen. Wenn Du für jede Gruppe die gleichen Übungen, Methoden und Prinzipien verwenden würdest, dann würdest Du etwas Grundlegendes falsch machen. Denn jede Gruppe verdient und benötigt ihr eigenes Training. Eigentlich müsstest Du dir also jedes Mal genauestens Gedanken machen, was Du im Training machst. Aber Functional Training hilft dir dabei. Warum?

Functional Training ist für Trainer ein Segen
Wie wir bereits aus dem vorherigen Artikel wissen [Link], orientiert sich Functional Training an den Grundbewegungsmustern des Menschen. Das bedeutet, dass keine wahnwitzigen Übungen verwendet werden – auch wenn das auf Youtube manchmal anders ist. Außerdem werden keine isolierten Übungen verwendet, welche nur einzelne Muskeln beanspruchen, sondern Übungen, welche viele große Muskelketten beanspruchen. Das ist näher am Alltag. Da alle
 Teilnehmer – egal in welchen Gruppen – genau diese Bewegungen brauchen, kannst Du Functional Training auch genau dafür einsetzen. Egal ob du Sportler, Büromenschen, Senioren, Kinder oder Fitnessenthusiasten trainierst, alle werden vom Training der grundlegenden Bewegungsmuster profitieren. Du kannst also für jedes dieser Trainingsszenarien ruhigen Gewissens funktionelle Übungen einbauen. Besonders interessant wird es für die Teilnehmer (und dafür auch für dich), wenn du mit den verschiedenen Tools variierst und verschiedene Progressionen/Regressionen einbaust.
Wenn Du funktionelles Training einmal verstanden hast, dann wirst Du für viele verschiedene Gruppen gutes und sinnvolles Training planen können, was den Teilnehmern Spaß macht. Dafür sind Kenntnisse der funktionellen Anatomie unabdingbar. Ebenso wie Kenntnisse der Trainingslehre, der Trainingsplanung und ein Fundus an Basisübungen. Einmal angeeignet, bist Du dann sehr gut vorbereitet für verschiedene Settings.

2.       Wenig bis kein Equipment benötigt
Das ist ein Vorteil sowohl für den Einzelsportler, als auch für den Trainer. Der offensichtlichste Faktor beim Equipment ist der Transport. Es ist sehr schwierig für eine ganze Mannschaft Kettlebells von verschiedenem Gewicht, geschweige denn Langhanteln mitzunehmen. Als Trainer kannst Du aber einfach ein paar Catslides, ein paar Minibänder, einen Stapel Hütchen und zwei Schlingentrainer in den Rucksack packen und kannst damit ein sehr funktionelles Training für viele Teilnehmer anbieten. Dadurch bist du In- und Outdoor sehr flexibel und kannst auch jedes Mal ein anderes Training anbieten.

Du kannst viel Equipment benutzen oder gar keines!

Wenn Du Functional Training im Fitnessstudio anbietest, dann hast Du sowieso einen Vorteil, da du in der Regel auf das dortige Equipment zurückgreifen kannst. Dabei kannst Du sehr viele verschiedene Übungen ausführen lassen und planen. Wir empfehlen dir, dich sowohl in unseren Übungskatalogen, wie auch in Büchern inspirieren zu lassen. Eine Buchvorstellung zum Thema Functional Training kommt dann im nächsten Artikel.

3.       Abwechslung in der Trainingsplanung
Trainierst Du Weltklasseathleten? Trainierst Du Soldaten? Trainierst Du Feuerwehrmänner oder andere Menschen, die mit ihrer körperlichen Fitness ihr Geld verdienen? Nein? Du bist wahrscheinlich ein begeisterter Sportler, der gar nicht genug von Bewegung und den vielfältigen Möglichkeiten sportlicher Aktivität bekommen kann. Zum Erreichen deiner Ziele nimmst Du es auch mal gerne in Kauf ein relativ eintöniges Training durchzuziehen. Daher fällt es dir vielleicht schwer zu verstehen, aber für die meisten Kunden ist Training und körperliche Fitness nur ein Teil ihres Lebens und nicht der Mittelpunkt davon. Es sind Menschen, die nicht aufstehen und als erstes in ihr Schlaftagebuch schreiben wie erholt sie sind oder die nicht Abends wissen wollen wie viele Kalorien sie genaue gegessen haben oder was ihr Durchschnittspuls war. Viele Menschen wollen einfach nur etwas Sport machen, damit sie besser aussehen, ihre Gesundheit bessern und sich letztlich besser fühlen damit. Am besten so wenig Aufwand wie möglich. Bewegung rein um des Bewegens Willen ist eher selten. Daher ist ein schnöder Trainingsplan mit immer den gleichen Übungen für viele, viele Menschen einfach zu langweilig. Die Übungen mögen noch so perfekt und individuell sein, aber wenn die Kunden den Spaß verlieren, sind sie meistens weg. Als Trainer denkt man sich „Aber das Programm war doch perfekt!“ – aber eben nicht abwechslungsreich genug. Um einen Menschen zu betreuen kannst du also entweder ein möglichst perfektes Training abliefern (mit der Möglichkeit deinen Kunden zu verlieren) oder Abwechslung ins Training zu bringen, auch wenn das in manchen Trainingseinheiten bedeutet, dass die Ergebnisse nicht zu 110% perfekt sind. Bei letzterem ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde langfristig motiviert bleibt und sich vielleicht sogar zu einem begeisterten Sportler entwickelt, der Sport und Bewegung mit etwas Positivem verbindet viel höher. Das Alles gilt natürlich auch für Gruppentraining.

Nicht nur mit den Farben kannst Du im Functional Training variieren.

Functional Training bietet dir unbegrenzte Möglichkeiten, wie Du ein Training abwechslungsreich gestaltest. Allein die große Vielfalt an Equipment und Tools gibt dir die Möglichkeit quasi immer neu zu variieren. Aber Moment! Übertreibe es nicht. Lass dein Training nicht zum Kinderparadies werden. Du arbeitest schließlich mit erwachsenen (mal mehr – mal weniger) Menschen am Erreichen ihrer Ziele. Das heißt Du fokussierst dich auch genau auf diese Ziele. Variieren kannst Du trotzdem. Es spricht nichts dagegen in Training 1 Kniebeuge mit Langhantel zu machen, in Training 2 Front-Kniebeuge mit zwei Kettlebells und in Training 3 Pistols am TRX. Das Beispiel ist sehr vereinfacht, aber Du solltest verstanden haben worum es geht. Wenn Du in diesem Beispiel keinen Kraftathlet betreust der unbedingt stärker in der Kniebeuge werden will oder gar muss, dann ist diese Vorgehensweise in Ordnung. Schließlich ist das Wichtige dabei, dass Du das funktionelle Grundbewegungsmuster „Kniebeuge“ trainierst. Muskeln aufbauen, Fett abbauen, Bewegungsmuster verbessern und Kraft steigern kannst Du sowohl mit Sandsack, Kettlebells, Kurzhanteln und Co. Deine Kunden werden sich über die Abwechslung freuen.

4.       Arbeit an individuellen Schwächen im Training
Dieser Punkt ist sehr wichtig. Jeder hat seine Problemchen. Mal ist es die Schulter, mal die Hüfte, mal die Kraft. Bis auf wenige sehr trainierte Menschen kannst Du bei fast jedem Kunden etwas verbessern und an seinen Schwächen arbeiten. Oftmals musst Du das als Trainer auch (zumindest als Personal Trainer), denn schließlich hast Du eine gewisse Verantwortung deinem Kunden gegenüber. Wenn dein Kunde also Schulterprobleme hat und Du dies im FMS (FMS Ausbildung klick hier) festgestellt hast, dann solltest Du auch entsprechende Maßnahmen treffen. Im funktionellen Training kannst Du das beispielsweise durch Corrective Exercises machen. Übungen also, die Mobilität, Stabilität und  korrekte Bewegungsmuster verbessern. Bevor Du mit deinem Kunden einen persönlichen Kniebeugerekord brechen willst, muss er erstmal in der Lage sein eine Kniebeuge ausführen zu können. Kann er das nicht, musst Du herausfinden wie und dann eine Lösung finden. Auch hier hilft der FMS.

Stärken und Schwächen erkennen: Ausbildung FMS
Später kannst Du solche Übungen immer wieder in dein Trainingsprogramm einbauen. Zum Warm Up, zwischen den Sätzen, als Hausaufgabe – alles ist denkbar. Hauptsache dein Kunde macht die Übungen und arbeitet gezielt an seinen Schwächen. Mit der Zeit wird er besser und gesünder. Er kann seine Ziele einfacher erreichen und rate mal, wem er dafür danken wird. ;)

5.       Regression/Progression einfach gestaltbar
Im klassischen Krafttraining ist die Progression oft recht einfach zu gestalten. „Pack einfach noch 5 Kilo drauf!“ und schon wird die Übung schwerer. Wenn die Übung zu schwer ist, dann nimmt man einfach etwas Gewicht weg. So weit, so gut. Beim Functional Training ist das etwas schwieriger. Warum?
Nun, weil 

a) die Übungen oft mit zu viel Gewicht gar nicht mehr ausgeführt werden könnten
b) weil es viele Tools gar nicht in allen Gewichtsklassen oder mit solchen Abstufungen gibt
c) weil der Fokus gar nicht auf dem hohen Gewicht liegt, sondern auf der Bewegungsqualität
d) weil Du oft in einem Gruppensetting arbeitest und nicht jeden individuell betreuen kannst.

Mit Functional Training Ziele erreichen und individuelle Schwächen beheben
Puh, das sind einige gute Gründe, warum eine Progression im Functional Training nicht so einfach ist wie im klassischen Krafttraining. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Denn wie Du in Punkt 4 gesehen hast, gibt es sehr viele Möglichkeiten zu variieren. Wenn Du ein Tool hast, welches nur bis zu einem bestimmten Gewicht geht, dann kannst Du auch ein anderes Tool mit mehr Gewicht nehmen. Vorausgesetzt der Kunde kann sich mit diesem Tool ebenfalls sicher bewegen. Mit einem anderen Tool kannst Du aber auch den Bewegungsablauf geringfügig ändern oder eine komplett neue Komponente zur Bewegung hinzufügen. Hast Du mit dem Kunden bisher Ausfallschritte mit Sandsack in der Hand gemacht, wie wäre es dann, wenn Du Ausfallschritte mit einem Medizinball ausführst, den der Kunde rechts und links neben dem Knie prellen muss? Alles ist möglich. Da im Functional Training die Übungen frei, dreidimensional und ground based sind, kannst Du auch viel besser variieren. Generell gilt:
  • Je geringer die Unterstützungsfläche, desto schwieriger die Übung
  • Je höher das Gewicht, desto schwerer die Übung
  • Je schneller die Ausführung, desto schwerer die Übung
  • Je langsamer (seeeeeehr langsam) die Übung, desto schwerer die Übung
  • Je mehr Körperteile involviert, desto schwerer die Übung
  • Je größer der Hebel, desto schwieriger die Übung
Verkehre die Sätze ins Gegenteil und schon wird die Übung einfacher.

6.       Qualifikation als Trainer
Wie viele Trainer geben Gruppenkurse und Personal Training? Viele. Wie viele haben eine staatlich zugelassene Ausbildung? Wenige. Wo genau liegt dann deine Chance dich als Trainer auf dem Markt zu positionieren? Genau…
Als Trainer kommt es darauf an sich immer weiterzubilden. Es gibt im Grunde niemand, der alles weiß. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass wir alle voneinander lernen können. Das ist ein Faktor, den viele Trainer nicht berücksichtigen. Auf einer Fortbildung steht nicht ein Chef vor einer Gruppe, die zwei Tage schweigend zuhört. Nein, vielmehr entsteht durch das Einbringen der verschiedenen Teilnehmer eine ganz besondere Dynamik. Jeder bringt eigene Erfahrungen, Voraussetzungen, Ausbildungen und eigenes Wissen mit. Je mehr Aktivität der Teilnehmer, desto mehr Wissen für alle. Oft kann man auf Fortbildungen auch in privaten Gesprächen viel lernen und sich als Trainer auch vernetzen. Das ist – gerade wenn Du Personal Trainer bist – besonders wichtig. Denn dadurch sicherst Du dir Geschäftsbeziehungen, Partner und auch neue Kunden durch Empfehlungen.
Wir leben im 21. Jahrhundert und prinzipiell liegt mit etwas Recherche und dem ein oder anderen technischen Kniff fast das komplette Wissen der Menschheit offen. Im Internet findet man alles. Allein schon Youtube ist im Grunde eine Übungsbibliothek, die viel größer ist als jede Trainingsenzyklopädie des vergangen Jahrhunderts. Sind jetzt alle Fitnessjünger, die sich täglich Videos reinziehen bessere Trainer als all die guten Trainer der Vergangenheit? Natürlich nicht. Um Trainer zu sein reicht es nicht sich einfach nur eine Übung nach der anderen reinzuziehen. Dadurch beschäftigt sich dein Gehirn nur oberflächlich mit der Materie. Um wirklich in ein Thema einzusteigen, musst Du dich länger Zeit intensiv damit beschäftigen. Ausbildungen sind dafür die perfekte Gelegenheit. Du bist mehrere Tage mit Gleichgesinnten an einem Ort und es gibt nur ein Thema. Dein Gehirn wird extrem gefordert und rattert und rattert und rattert. Dadurch werden Lernprozesse eingeleitet, welche über das reine „Kennen/Gehört haben“ hinausgehen und die dir ein tieferes Verständnis geben.
All diese Faktoren führen dazu:
  1. Du verfügst über ein großes Wissen und ein tiefes Verständnis der Materie
  2. Du stichst aus der Masse der Trainer heraus und holst deine Investition in Bildung locker wieder raus
Gerade im Functional Training gibt es so viel zu beachten und so viele Ideen, Theorien und Ansichten, dass es sich lohnt sich damit ernsthaft zu befassen.

7.       Zufriedene Kunden
All diese Punkte führen letztlich dazu, dass Du gute Arbeit ablieferst. Das ist wichtig und richtig. Wenn Du funktionelles Training nach den Grundlagen der Trainingslehre, basierend auf der funktionellen Anatomie und mit individueller Diagnostik und Planung anbietest, dann wirst Du langfristig sehr erfolgreich sein. Denn das sind die Bestandteile, die ein Training hochqualitativ machen. Das ist es, was deine Kunden – egal ob im Personal Training oder im Gruppentraining – wollen. Und letztlich geht es doch genau darum: Menschen zufriedener und glücklicher zu machen.

Functional Training macht dich und deine Kunden zufrieden!
#FunctionalFebruary
Im nächsten Artikel geht es um die besten Bücher im Functional-Training Bereich. Bis dahin kannst Du gerne auf unserer Facebookseite in den anderen Functional Training Beiträgen stöbern (Klick hier) oder dir direkt die Functional Training A-Lizenz anschauen (Klick hier). Wenn Du ein gut ausgebildeter Trainer im Functional Training werden willst, dann buche diese Lizenz.

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