Der Begriff der Faszie wird oftmals mit Muskulatur verwechselt. Es ist jedoch tatsächlich so, dass die Muskulatur von einer Faszienhülle umgeben ist. Vergleichbar mit einer Orange oder Zitrone, deren Fruchtfleisch von den sie unterteilenden Zellwänden umhüllt ist.
Faszienhülle
(Quelle: healthimpactnews.com/visualphotos.com)
Wenn man nun das Muskelfleisch des menschlichen Körpers
komplett entfernen würde, bliebe die Faszienhülle (Bindegewebe) und die äußere
Form des menschlichen Körpers fast so wie sie war. Die Muskulatur ist etwas
sehr Kontraktiles und Reaktives. Nicht so sehr die Faszien, die eine Art
holistische „Schutzhülle“/“Strumpf“ um den menschlichen Körper bilden.
So durchzieht das muskuläre Bindegewebe den Körper in jede
denkbare Richtung von oben nach unten, von vorne nach hinten, von außen nach
innen.
Nach der gleichen Präparationstechnik könnte man das
komplette Gefäßsystem des menschlichen Körpers freilegen. Alle Gefäße -
angefangen von den großen Arterien und Venen bis zu den kleinsten Gefäßen wie
Kapillaren und Venolen - würden die äußere Form den menschlichen Körpers
darstellen. Das Gleiche gilt für das Nervensystem des Menschen. Auch hier
ergibt sich die komplette dreidimensionale Gestalt des menschlichen Körpers.
Alle drei Kommunikationssysteme durchziehen den kompletten
Körper:
·
- Das Nervensystem (Reizweiterleitung),
·
- Das Blutgefäßsystem (Nährstoffversorgung) und
·
- das Fasziensystem (faseriges Netz).
(An dieser Stelle soll erwähnt sein, dass das Lymphsystem den
menschlichen Körper gleichfalls netzartig durchzieht.)
Neueste Erkenntnisse über Faszien
In den vergangen Jahren galten die Faszien als unbedeutend
und in der Funktion des menschlichen Körpers als wertlos und unnütz.
Nach den Erkenntnissen der neuesten Faszienforschung wissen
wir jedoch, dass das Bindegewebe respektive unsere Körperfaszien die Basis für
körperliche Gesundheit und sportliche Leistungsfähigkeit sind. Sie sind an
allen Bewegungen beteiligt, sei es Rennen, Laufen, Tanzen, Sprungbewegungen
oder auch beim Dehnen. Sie fungieren als propriozeptives Sinnesorgan und geben
dem Körper dynamisches Feedback über die Lage und die Position des Körpers im
Raum und in der Bewegung (viele Rezeptoren).
...Vortsetzung folgt
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