Körperfunktionales
Training versteht sich als ganzheitliches und sportartenübergreifendes
Trainingskonzept, welches sich primär durch Übungen, bei denen der Athlet
zumindest mit einem Bein auf dem Boden steht (Kniebeugen und Ausfallschritte
als Basis) und somit „ground based“ ist. Die Verbindung dieser
Ausgangspositionen mit Zug- oder Stoßbewegungen im Oberkörperbereich stellt
besondere Herausforderungen, in Bezug auf Bewegungsstabilisation sowie posturale
Kontrolle, dar.
Durch das Training von
komplexen Bewegungen werden im Gegensatz zum isolierten Training mehrere
Muskelgruppen und Gelenke gleichzeitig beansprucht („Muskelschlingen“)
und das harmonische und zweckgerechte, funktionelle Zusammenspiel der
beteiligten Muskeln und Gelenke (intermuskuläre Koordination) gefördert.
Durch dieses Üben in geschlossenen, kinematischen Ketten ist eine große
Realitätsnähe und Transfer in den Sport der erworbenen Bewegungsfähigkeiten
gegeben.
Seminar AT-Fußball-A-Lizenz Sportlerei Akademie
Der sogenannte „Core“
hat im wahrsten Sinne eine tragende Rolle inne. Als innerer Kern wirkt die
tiefe Bauchmuskulatur als zentrale Stütze jeder Bewegung und ist somit einer
der leistungslimitierenden Faktoren, vor allem in Sportarten mit komplexen
Bewegungsabläufen. Das körperfunktionale Training integriert deshalb Übungen
für die Core-Stabilität in jedes Trainingsprogramm.
Elementar für die
Bewegung an sich ist eine ausreichende Mobilität. Nur so kann die aufgebrachte
Kraft auch in qualitative Bewegung übersetzt werden. Die funktionelle
Beweglichkeit (Mobilität) stellt somit zusammen mit der Körperbeherrschung
(Stabilität) das Fundament der sportlichen Bewegung dar, auf dem funktionelle
Kraft und in weiterer Folge die sportartspezifisch funktionelle
Leistungsfähigkeit (Bsp.: Schusstechnik eines Fußballspielers) aufbauen.
Mangelt es einem Sportler in Relation zur Kraft gesehen an Beweglichkeit, kann
er sein großes Kraftpotenzial nicht leistungsadäquat in Bewegung umsetzen. In
diesem Zusammenhang spricht man von „Overpowerment“. Umgekehrt spricht man von
„Underpowerment“, wenn ein Sportler bei uneingeschränkt ausgebildeter
Beweglichkeit die Fähigkeit vermissen lässt, ausreichend Kraft zu entfalten.
Das körperfunktionale Training verfolgt in diesem Kontext somit den Aufbau bzw.
Erhalt einer homogenen Bewegungspyramide.
Der Sportler ist
dadurch in der Lage, das volle Spektrum an Bewegung zu nutzen, optimale Kraft
zu entwickeln, koordiniert einzusetzen und schließlich effizient in
sportartspezifische Handlung umzusetzen.
Auf Basis der
angesprochenen methodischen Grundlagen, besteht das Ziel des körperfunktionalen
Trainings zusammenfassend, in einem Kraftzuwachs, einem Gewinn an funktioneller
Beweglichkeit, einer dadurch gezielten Verletzungsprävention sowie einer
Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit.
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