Funktionelles Training und die Leistungsfähigkeit
Der letzte Begriff, der immer
wieder in Bezug auf die Zielsetzung funktionellen Trainings genannt wird ist die
Steigerung der Leistungsfähigkeit. Aber welche Leistungsfähigkeit? Jemand der
zehn Stunden am Tag vor dem Rechner sitzt und 10.000 Daten eintippen kann ist diesbezüglich
absolut leistungsfähig. Den Chef wird’s freuen, den Körper nicht. Was soll
dieses Beispiel verdeutlichen? Allgemein von einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit
durch funktionelles Training zu sprechen ist nicht genug. Man muss diese immer
individuell spezifizieren. Auf jeden Fall führt ein korrektes, funktionelles
Training dazu, dass ein Mensch in Bezug auf seinen individuellen körperlichen
Einsatzbedarf effektiver und damit leistungsfähiger wird, sei es im Beruf, im Alltag
oder im Freizeitsport.
Das Ziel des
funktionellen Trainings
Unter Beachtung der geforderten
Alltagsbelastungen und Belastungen im Freizeitsport und unter dem Aspekt diese
sicher, kontrolliert und verletzungspräventiv immer wieder, bis ins hohe Alter,
ausführen zu können, ist das Ziel des funktionellen Trainings der funktionsfähige
Bewegungsapparat. Dieser erfüllt alle funktionell erforderlichen Eigenschaften
der einzelnen Körperstrukturen, insbesondere unter dem Aspekt des
Zusammenspiels der Muskelschlingen. Und genau das stellt die Voraussetzung für
ein Athletiktraining zur Erlangung einer speziellen und evtl. hochintensiven
Leistungsfähigkeit.
Was ist
Athletiktraining?
Zunächst sollte der Begriff Athletik geklärt und definiert werden,
bevor erörtert wird, was Athletiktraining beinhaltet, für wen es geeignet ist
und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
Der Begriff Athletik kommt u.a. aus
dem Griechischen und bezeichnet einerseits einen Sportler und Wettkämpfer, zum
anderen einen Kraftmenschen mit kräftigem Körperbau und ausgeprägter
Muskulatur. Und jetzt wird schon deutlich, warum man das funktionelle Training
mit dem Ziel des funktionsfähigen Bewegungsapparates per Definition vom
Athletiktraining trennen muss. Das Athletiktraining hat folgende allgemeine
Zielsetzungen bzw. Inhalte:
·
Maximale Kraft
·
Maximale Schnelligkeit
·
Maximale sportartspezifische Leistungsfähigkeit
·
Maximale Wettkampffähigkeit
·
Maximale mentale Stärke
Für uns funktionellen Trainer und
Athletikcoaches bedeutet das nun, das wir darauf achten müssen unsere Kunden,
Sportler und Athleten unter Beachtung funktioneller Gesichtspunkte auf
höherintensive und athletische Trainingsformen optimal vorzubereiten. Nur wenn
ein Körper für hohe Belastungen und für technisch komplexe Bewegungsabläufe
vorbereitet ist, darf er für einen maximalen Trainingsfortschritt in den o.g.
Inhalten des Athletiktrainings belastet werden. Die Voraussetzungen hierfür
sind grundlegend eine optimale Beweglichkeit aller Strukturen und dem folgend
eine gute bis sehr gute funktionelle Kraft und Stabilität. Erst dann darf ein
außerordentlich hoher Leistungsabruf (Leistungsperformance) erfolgen. Dies ist aber
bei vielen Trainingsanfängern egal welchen Alters erst nach mehreren Monaten
bzw. einigen Jahren individuellen, planmäßigen und systematischen sowie
funktionellen Trainings möglich.
Die Devise muss also lauten: Aufbau und nicht Raubbau! Keep on training!
Teil II Text Florian Münch